Frühschichten in der Fastenzeit 2017
Alle meine Farben!
- Unsere Fastenzeit wird bunt
Unter dieser Überschrift verstecken sich fünf Farben, die wir in ihrer Symbolik für uns in den Frühschichten erschließen möchten. Wir möchten damit zeigen, dass nach dem Grau in Grau des Winters die Farben wieder „in“ sind. Wir Menschen sehnen uns nach Farben, das zeigt uns die Fastnachtszeit. Damit muss in der Fastenzeit nicht Schluss sein, weil Jesus uns aufgetragen hat, nicht mit trübseligem Aussehen zu fasten. Fasten kann Freude machen, das wollen wir mit den Farben in den Frühschichten deutlich machen.
Gleichzeitig können diese Farben uns zum Nachdenken anregen. Sie können uns viel über unser Leben und unsere eigenen Einstellungen sagen.
Die Frühschicht am 6. März in Wiesen, die der Pfarrgemeinderat gestaltete, begann mit der Farbe der Fastenzeit, dem VIOLETT.
Diese Farbe ist ein Zeichen für die Umkehr und die Buße. Damit verbinden wir in der Regel die Fastenzeit. Sie möchte uns dazu anregen, den eigenen Standpunkt im Leben neu auszuloten. Wo stehe ich momentan? Welche Gefühle beherrschen meine Gedanken? Wo gibt es etwas in meinem Leben, das ich ändern möchte? Gibt es etwas, das ich schon lange in meinem Leben angehen wollte, eine Aufgabe im Beruf, zu Hause oder in einer bestimmten Beziehung? Gibt es etwas in meinem Leben, das nach Veränderung oder Neuanfang schreit?
Finden Sie sich in diesen Fragen wieder? Dann kann unser Bild Ihnen helfen. Es zeigt Veränderung. Denn aus der dunklen Ecke am linken oberen Rand, hat es eine Bewegung nach rechts unten. Dort wird es hell, dort ist Licht, dort ist Hoffnung.
Das Violett der Fastenzeit möchte den Weg ins Licht ebnen. Die Fastenzeit ist die Vorbereitung auf das Licht der Auferstehung, die wir Ostern feiern. Als Christen bleiben wir nicht im Dunkel des Violett stecken, wir machen uns auf den Weg und strecken uns nach dem Licht.
Alle meine Farben. – Unsere Fastenzeit wird bunt!
Violett. Eine Herausforderung, der wir uns stellen dürfen.
Die Frühschicht am 14. März in der Pfarrkirche Margretenhaun, die von der kfd gestaltet wurde, beinhaltete die Farbe BLAU.
Die Farbe Blau ist von Anfang an da. Von jeher erscheinen der Himmel und damit die Ozeane blau.
Die Farbe Blau stimmt sehnsüchtig. Sie wirkt beruhigend. Blau ist eine tiefgründige Farbe und führt zu einer ernsthaften Sicht der Dinge nach innen. Das Blau symbolisiert Glaube, Treue, Sehnsucht; es ist die Farbe des Vertrauens und der Verlässlichkeit.
Ultramarin-Blau war früher die Farbe des Königs. Nur er durfte einen Mantel in dieser Farbe tragen. Blau war unglaublich teuer. Noch heute würde ein Kilo reines Ultramarinblau aus geriebenen Edelsteinen 14.000 € kosten.
Fast immer wird auch die Mutter Jesu in einen blauen Mantel gehüllt dargestellt. Ihre glaubende und treue Haltung Gott gegenüber wird hier ausgedrückt.
Für unser deutsches Wort glauben gibt es im lateinischen den Ausdruck „cor dare“, und das bedeutet: das Herz geben, das Herz schenken; sein Herz auf jemanden setzen. Maria setzt ihr Herz ganz auf Gott. Auch wenn sie nicht versteht bleibt sie treu.
Was glaube ich? Auf wen setze ich mein Herz? Diesen Fragen wollen wir nachspüren.
Am 21. März 2017 wurde die Frühschicht in Almendorf von der KAB Margretenhaun mitgestaltet. Die Frühschichten stehen unter dem Motto „Alle meine Farben“. In der „KAB-Frühschicht“ ging es um die Farbe GRÜN.
In der Lesung (1 Kor., 15, 47 - 58) ging es um die Mahnung, dass das Vergängliche nicht das Unvergängliche erbt.
Das Evangelium (Mat., 21, 18 - 22) handelte vom Feigenbaum, der keine Frucht trägt und deswegen von Jesus verflucht wird.
Das Bild griff diese Themen auf und vereinigte sie. In der Mitte des Bildes steht ein Feigenbaum. Er ist grün – und er bleibt grün – weil er Früchte trägt. Dass er Früchte trägt, wurde durch einen Korb dargestellt, der unter dem Feigenbaum steht. In diesen Korb können die geernteten Früchte gelegt werden. Und weil der Feigenbaum Früchte trägt, wird er weiter leben, denn das Licht Gottes ruht auf ihm. Im Bild wurde die lebensgewährende göttliche Verbindung durch Strahlen dargestellt, die wie Sonnenstrahlen von oben auf den Baum scheinen und ihn erhellen. Sie sind stärker als das oft dunkle Umfeld. Sie bringen das Grün des Baumes zum Leuchten und machen ihn noch lebendiger. Der Baum wächst diesen Strahlen regelrecht entgegen.
Jesus nutzte das Gleichnis vom Feigenbaum um die Wichtigkeit und die Kraft des Glaubens darzustellen. Der Glaube ist eine „Angelegenheit“ der inneren Entscheidung eines jedes Einzelnen. Wir Christen sind dazu aufgerufen, dass wir unsere innere Einstellung ganz auf Gott ausrichten und glauben. Das ist nicht nur im Sinne Gottes, sondern zugleich das Beste für jeden einzelnen Menschen. Mit der Entscheidung für Gott ist es so, als ob man seine „innere Ampel“ auf grün schaltet und Gott und den in uns angelegten und von ihm geschenkten Potentialen freie Fahrt gewährt. Da die grüne Verkehrsampel, die diese wichtige innere Entscheidung symbolisieren sollte, von Thomas Schiffhauer, der das Bild malte, nicht ins Feld neben den Feigenbaum gestellt werden sollte, wurde die Ampel an der Stafflei oben über das Bild gehängt. Selbstverständlich war sie auf grün geschaltet.
Im nach der Kommunion vorgetragenen Text wurde der Tipp gegeben, dass man die restliche Zeit der Fastenzeit zu seiner ganz persönlichen „Grünen-Wochen-Zeit“ machen möge.
Das lohnt auf jeden Fall, denn der heilige Paulus versprach schon den Korinthern: „ … denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.“
Am 30. März gestalteten Jugendliche die Frühschicht in Traisbach zur Farbe GELB:
Was wäre die Welt ohne Farben? Trist und trostlos! Die Farben unserer Welt haben jede ihre eigene Botschaft.
Wo begegnet uns gelb im Alltag?
Und was bedeuten sie für uns?
Sonnenstrahlen Wärme / Geborgenheit
Zitrone sauer
Vorfahrtsschild Egoismus
Banane tropisch / Urlaub
Ampel Übergang / Veränderung
Sonnenblume Freude
Buntstifte / Textmarker Signalfarbe
Dortmund-Trikot Identifikation
Uhu-Kleber Zusammenhalt
Plakate Hinweise
Post / Briefkästen Mitteilung / Kontaktfähigkeit
Rettungshubschrauber Hilfe
Gefahrsymbole Achtung / Achtsamkeit / Vorsicht
Die letzte der Frühschichten in der Fastenzeit am 7. April 2017 in Wissels bereitete der Pfarrgemeinderat zur Farbe ROT vor:
Rot ist die erste Farbe, die wir Menschen kennen.
Rot ist die uns innigste Farbe. Das rote Blut ist in unserem Lebenszentrum, dem Herzen, und es durchströmt unseren ganzen Körper. Rot ist daher die Farbe der Lebenskraft.
Die Werbung benutzt das Rot als Signal für Äußerlichkeiten.
Vor einer roten Ampel bleiben wir stehen.
Vor einem Stoppschild machen wir Halt.
Die rote Farbe soll den Aufruf: „Stopp!“ unterstützen.
Fragen wir uns einmal:
- Machen wir Halt: wenn innerlich etwas „Stopp!“ ruft?
- Wenn wir vor Wut rot werden?
- Wenn wir vor Scham rot werden?
- Wenn wir den so genannten „roten Faden“ verloren haben?
Wir erröten – so heißt es: aus Liebe, aus Verlegenheit, aus Scham, vor Wut, vor Eifer, vor Anstrengung ... usw.
Rot ist auch die Farbe des Feuers. Feuer bedeutet Leben, Wärme, Energie.
Rot ist jedoch nicht nur die Farbe des Lebens, sondern auch die Farbe der Hingabe und des Todes.